Stau auf dem Karriere-Highway für den wissenschaftlichen Nachwuchs – Kurs auf Professur an Fachhochschulen nehmen!
Was kann man tun gegen die oft beklagten verstopften Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland? Man sollte leichtere Übergänge in Professuren an Fachhochschulen schaffen und unter den Postdoktorandinnen und Postdoktoranden das Bewusstsein für diesen zukunftstragenden Weg schärfen! Dazu hat Prof. Dr. Bernd Reissert, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Vorsitzender der Allianz UAS7, ein Positionspapier verfasst, das von der Wochenzeitung DIE ZEIT aufgegriffen wurde. Reissert fordert darin, dass geförderte Übergange auf Professuren an Fachhochschulen Teil des geplanten bundesweiten Pakts für den wissenschaftlichen Nachwuchs werden.
Es ist paradox, auf der einen Seite drehen Tausende von jungen, hoch qualifizierten und motivierten Wissenschaftler/innen zwischen Flensburg und Konstanz, Aachen und Frankfurt/Oder Warteschleifen und wollen endlich beruflich durchstarten, bemühen sich jedoch vergebens um eine Professur an einer der etwas mehr als 100 Universitäten. Auf der anderen Seite gibt es an Fachhochschulen manchmal jahrelang unbesetzte Professuren. Und das nicht, weil die Stellen unattraktiv sind, sondern weil dem wissenschaftlichen Nachwuchs diese berufliche Option einerseits nicht präsent ist und andererseits die Hürden für den Einstieg etwas höher gesteckt sind. Zusätzlich zur akademischen Qualifikation wird eine mindestens dreijährige qualifizierte Berufstätigkeit außerhalb der Hochschule verlangt. Davon dürfen die Fachhochschulen auf keinen Fall abrücken, wollen sie an ihrem bewährten Profil festhalten.
Um Postdoktorandinnen und Postdoktoranden verstärkt für den Weg zu einer Professur an einer Fachhochschule zu interessieren, fordert die Hochschulallianz UAS7:
- eine Informationskampagne, die den Weg auf eine Professur an einer Fachhochschule unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs wesentlich bekannter macht und ihn bei der weiteren Karriereplanung zu einer selbstverständlichen Alternative werden lässt; und
- ein Förderprogramm, das Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern den Weg in eine hochschulexterne Berufspraxis ebnet und es ihnen während der Zeit dieser hochschulexternen Berufspraxis ermöglicht, den Kontakt zu Lehre und Forschung an einer Fachhochschule zu halten – mit dem Ziel, sie längerfristig an die Hochschule zu binden und ihre Chancen für die spätere Berufung auf eine Professur an einer Fachhochschule zu verbessern.
Das Positionspapier zeigt, dass der Weg auf eine Professur an einer Fachhochschule kein Nebenweg ist, sondern ein qualitativ und quantitativ bedeutsames Element einer Gesamtstrategie, die sowohl dem wissenschaftlichen Nachwuchs als auch den Fachhochschulen und dem Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland nützt.
Artikel in „DIE ZEIT“, erschienen am 03. 03. 2016:
http://www.zeit.de/2016/11/professur-postdoktoranden-karriere-universit…
Positionspapier:
„Statt verstopfter Karrierewege für den wissenschaftlichen Nachwuchs: Übergänge in Professuren an Fachhochschulen erleichtern“ ist dieser Pressemitteilung beigefügt
UAS7 e. V. ist der Zusammenschluss von sieben großen forschungsorientierten deutschen Fachhochschulen mit starker internationaler Ausrichtung. Nach dem Grundsatz „Gemeinsam sind wir stärker“ bilden die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, die Hochschule Bremen, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die Technische Hochschule Köln, die Hochschule München, die Fachhochschule Münster und die Hochschule Osnabrück seit der Gründung eines gemeinsamen Verbindungsbüros in New York im Jahr 2005 eine strategische Allianz und arbeiten in ausgewählten Bereichen zusammen. Durch die Exzellenz der sieben Hochschulen in den verschiedensten Bereichen, entwickeln sich die Hochschulen miteinander und aneinander weiter und sind somit gleichermaßen eine Qualitätsgemeinschaft und ein Benchmarking-Club.
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