Internationaler 3D-Druck
Die UAS7 Virtual Academy bringt Studierende über Kontinente hinweg für virtuelle Zusammenarbeit zusammen
Bei der UAS7 Virtual Academy arbeitet die Hochschule München mit den Partnerhochschulen der SUNY State University of New York zusammen, um den Studierenden eine internationale Kooperationserfahrung zu ermöglichen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Pilot-Projekt IVAC „International Virtual Academic Collaboration”. Daran beteiligt haben sich Prof. Dr. Matthias Rebhan und Prof. Dr. Johannes Brombach von der HM sowie Prof. Matt Burnett von der SUNY mit dem Kurs „3d printing & design“.
Ein gedrucktes Würfelspiel
In der ersten Vorlesung „3D-Druck & -Design @ HM“ haben die Studierenden ihr eigenes Produkt – in diesem Fall ein Würfelspiel – entworfen. Neben der Spielidee entwickelten sie die Spielfiguren und die anderen benötigten Teile mit Computer-Aided-Design-, kurz CAD-Technik. Dabei werden Design, Konstruktion, Planung und Optimierung von neuen Produkten durch elektronische Datenverarbeitung (EDV) unterstützt. Die CAD-Grundlagen erlernten die Studierende in der Lehrveranstaltung.
Die physischen Muster für das Spiel stellten die HM-Studierenden im letzten Sommersemester mittels 3D-Druck her, danach übermittelten sie alle Projektdaten an die Studierenden der SUNY. In der dort anschließenden Vorlesung „Projektmanagement“ hat das amerikanische Team diese im Wintersemester aufgegriffen und entwirft derzeit ein Produktentwicklungs- bzw. Produktionskonzept zur Weiterentwicklung der Idee.
„Platz zur Entwicklung“
HM-Student Florian Schwab studiert Druck- und Medientechnik im 7. Semester an der HM. Im Labor der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen bei Prof. Dr. Matthias Rebhan arbeitete Florian Schwab als studentische Hilfskraft und führte den 3D-Druck der Objekte für das Spiel durch.
HM: Wie entstand die Idee, dieses Spiel als internationales Kooperationsprojekt zu entwickeln?
Florian Schwab: Unser Spiel basiert auf dem bereits existierenden Spiel „Shut the Box“. Daher lagen die Anforderungen des Projekts weniger in der Konzipierung eines neuen Spiels als in der Überlegung, wie man das Spiel im eigenen Stil konstruieren kann. Dabei kamen Fragen auf wie „Welche Abmessungen soll das Spiel haben?“ oder „Welche mechanische Eigenschaften soll das Objekt erfüllen und für welche Materialien sollten wir uns daher entscheiden?“. Aus der Idee, ein bekanntes Spiel zu „kopieren“, entstanden neue Challenges, die sich auf das Design und die Funktionsweise bezogen. Im Verlauf des Projektes ergab es sich so, dass manche Komponenten anstelle von 3D-Druckfilament aus Edelstahl verbaut wurden und sich so eine hybride Materialkomposition ergab.
Wie sah die Aufgabenverteilung für das Projekt aus?
Es gab drei Aufgabengebiete, die unter den Mitgliedern verteilt wurden: Eine Person kümmerte sich um die Materialbeschaffung und zwei Leute waren für die Kommunikation im Team und mit den Professoren zuständig. Ich konstruierte die Dateien in der Modelliersoftware Fusion 360 und war für den 3D-Druckprozess an sich zuständig, was die Erstellung und Entwicklung der Prototypen mit einschloss. In der Entstehungsphase bis hin zum fertigen Ergebnis waren immer wieder Testdrucke notwendig, um deren Kompatibilität zu den anderen Bauteilen zu überprüfen.
Wie hat Professor Rebhan das Projekt unterstützt?
Er hat uns den Zugang zu den Räumlichkeiten mit dem 3D-Drucker ermöglicht und Platz zur Entwicklung gegeben. Außerdem gab er in jeder Vorlesung Feedback und konstruktive Kritik.