Digitaler GAIN-Workshop zur HAW-Professur
Die Stunde der HAWs: Professuren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
In den nächsten Jahren werden Tausende von Professuren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften frei. Jedes Jahr gibt es ca. 900 bis 1100 Neubesetzungen an HAWs. Am 02. Dezember 2021 zeigten die FH Bielefeld, HAW Hessen und UAS7 in einem Workshop, welche Voraussetzungen – neben Innovationsbereitschaft und Praxisorientierung – Interessierte mitbringen sollten und welche Unterstützung und Wege es gibt, die Berufungsfähigkeit zu erlangen. Damit stellten die Partner ein Stück weit einen geographischen Querschnitt dar.
In Kurzbeiträgen gingen die Vortragenden zunächst auf die besonderen Rahmenbedingungen an HAWs ein – intensiver Austausch mit Studierenden, starke Verzahnung mit Gesellschaft und Wirtschaft, internationale Ausrichtung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf – aber auch auf die Erwartungshaltungen aus Sicht der Hochschulleitungen. Anschließend wurde erläutert, wie der Weg in die Professur aussehen kann. HAW-Professuren erfordern nicht nur ein hochqualifiziertes akademisches Profil, sondern auch Berufserfahrung außerhalb der Hochschulen. Die Vortragenden stellten dar, welche Erfahrungen angerechnet werden und wie das neue Bund-Länder-Programm „FH-Personal“ dabei helfen kann, die Berufungsfähigkeit zu erreichen.
Begrüßung
Anna Oberle-Brill (GAIN-Programmdirektorin) und Charlotte Droell begrüßten die über 100 Teilnehmenden: „Wir freuen uns über das riesige Interesse.“ Das German Academic International Network (GAIN) ist das Netzwerk für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, die weltweit mobil sind. Der Schwerpunkt liegt in Nordamerika. Mit einem vielfältigen Programm unterstützt GAIN sie seit 2003 bei der Kontaktpflege zu deutschen Wissenschaftseinrichtungen, bereitet sie auf die Rückkehr an den Forschungsstandort Deutschland vor und hilft, ihre Interessen gegenüber den politischen Entscheidungsträgern zu artikulieren.
Zu den Vortragenden zählten:
- Prof. Dr. Sonja Munz, Vizepräsidentin der Hochschule München – UAS7
- MinR Magnus Milde, Leiter des Referats 416 Fachhochschulen; HAW, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- Prof. Dr. rer. nat., Dipl.-Phys.Christian Schröder, ehemaliger Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer, FH Bielefeld
- Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences – HAW Hessen
MagnusMilde läutete ein: „Das Thema liegt sehr am Herzen. Neben Grundsatzfragen und der Verortung im Wissens- und Innovationssystem, geht es heute Abend ganz besonders um das FH-Personal.“
Danach wurde kurz auf die Geschichte und das Hier und Jetzt der deutschen HAW eingegangen: „Es gibt den Hochschultypen seit 50 Jahren und man kann von einer erfolgreichen Entwicklung sprechen. Darauf können wir mit Stolz blicken, wir stehen jedoch vor einer großen Herausforderung: erhebliche personelle Umbrüche führen zu sehr vielen freiwerdende Professuren. Das ist schwer zu schultern, weshalb es umso erfreulicher ist, dass die Resonanz so gut ist. Auch die Hochschulen werden nach der Pandemie nicht wie vor der Pandemie zurückkehren.“
Auch Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich freute sich über die hohe Resonanz.Er erklärte,„das Interessensprektrum ist sehr groß und das ist eine sehr schöne Veranstaltung, um Ihnen zu zeigen, wie attraktiv Deutschland ist. Alleine in Frankfurt werden 2022 120 neue Stellen geschaffen.
Besondere Merkmale einer HAW
Dievernich fuhr mit den besonderen Merkmalen einer HAW fort: „Wenn Sie Spaß an der Wissensvermittlung und Interesse an praxisbezogenen Fragestellungen haben, dann sind sie an der HAW richtig aufgehoben. Digitalisierung, Gesundheitswesen, Sozialwissenschaften und viele weitere Themen werden gefragt. Wer zu uns möchte, muss den Hut einer anwendungsorientierten Forschung tragen. Wer an einer HAW arbeitet, betreibt Regionalentwicklung, denn wir sind auch ein Innovationshub. HAWs sind extrem international ausgerichtet.“
Prof. Dr. Sonja Munz erklärte: „Ich habe Kinder, man kann Familie und Beruf sehr gut verbinden.“ Auf Rückfrage versicherte sie ebenfalls „Das Alter ist kein Ausschlusskriterium.“
Prof. Dr. Christian Schröder ermutigte das Publikum: „Falls Sie den Weg gehen wollen, werden Sie nicht alleine gelassen.“ Bei Fragen und sonstigen Anliegen ist unten eine Liste mit wertvollen Links und der Präsentation zu finden.
Ein besonderer Dank
Ein besonderes Dankeschön geht an Dr. Katja Simons (Director New York based Liaison Office Campus OWL) und Dr. Patrizia Nobbe (Director New York based Liaison Office UAS7). Ihre Kontaktdaten finden Sie hier und in der angehängten Präsentation.